Ich habe als Kind Blockflöte gespielt. Ich habe auch im Schulchor gesungen und an den Wochenenden viel gelesen (Bücher, kaum Zeitschriften). Auf die Idee, auch mal selbst etwas Lesenswertes zu produzieren, bin ich dabei komischerweise nicht gekommen, trotz guter Deutschnoten. Sport war nie mein Ding, was nicht verwunderlich ist, wenn man sich allein meine Tollpatschigkeit im Alltag anschaut. Man stelle sich vor, welchen Schaden ich mir und anderen beim Volleyball, Hockey oder Skifahren hätte zufügen können (Das mit dem Skifahren ist übrigens ein Scherz, komme ich doch aus dem Bundesland, dessen höchste Erhebung ein Berg mit sagenhaften 167 Metern Höhe ist). Auch Basteln – das erwähnte ich schon einmal – fand ich langweilig früher, ebenso wie alles rund um die Themen Kochen, Backen, Gärtnern etc..
Schaue ich mir heute an, was ich gerne in meiner Freizeit mache, spielt die Blockflöte schon lange keine Rolle mehr. Ich schreibe jetzt, lese dafür aber deutlich weniger. Ich häkele jetzt und werde hoffentlich irgendwann in näherer Zeit auch dazu kommen, meine Nähmaschine in Betrieb zu nehmen. Ich spiele zwar immer noch kein Volleyball, habe aber Gefallen daran gefunden, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren und mag es auch, abends eine kleine Runde Yoga im heimischen Wohnzimmer einzulegen. Kochen kann ich nach wie vor nicht, aber backen tue ich ab und an gern und studiere inzwischen auch mit Interesse die Fachzeitschriften des Herrn Kochs zu den Themen Gastronomie und Garten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Interessen haben sich in den letzten Jahren verändert – und zwar deutlich. Das mag verschiedene Gründe haben. DIY ist in, vielleicht habe ich deswegen mit dem Häkeln angefangen; der Herr Koch ist in mein Leben getreten, vielleicht lese ich deswegen nun den Feinschmecker und nicht mehr Goethe; ich fahre nicht gerne Auto, vielleicht nehme ich deswegen das Fahrrad.
Veränderung ist gut, bedeutet sie doch Fortschritt, Weiterentwicklung, vielleicht sogar Neuanfang. Das gilt für Hobbies genauso wie für den Beruf. Schon vor ein paar Wochen schrieb ich darüber, welche Hürden bisweilen genommen werden müssen, wenn es gilt, sich für einen Beruf zu entscheiden und dass diese Entscheidung manchmal revidiert werden muss. Und in solchen Fällen stellt sich nicht selten die Frage:
Warum mache ich eigentlich mein Hobby nicht zum Beruf?
Die Dinge, die wir gern machen, machen wir meistens auch gut. Und die Dinge, die wir gern tun, können wir im Normalfall auch gut – entweder weil wir dafür Talent mitbringen oder weil wir sie schon lange machen und viel Erfahrung mit ihnen haben (Ausnahmen bestätigen die Regel). Es gibt nicht umsonst einen Zusammenhang zwischen Können und Interesse – Motivation ist hier das Zauberwort. Warum also diese Motivation nicht einsetzen und das Hobby zum Beruf machen? Gibt es etwas Schöneres, als sich den ganzen Tag einer Sache zu widmen, die man gern tut? Kaum. Es sieht also nach einer win-win-Situation aus, wenn aus der Freizeitbeschäftigung ein Beruf wird. Leider gibt es aber nicht zu unterschätzende Probleme, die dabei auftreten können.
Vom Hobby zum Beruf – die Risiken nicht unterschätzen!
Ich möchte die Risiken an einem Beispiel verdeutlichen. Kennt ihr diese Koch-Coaching-Sendungen im Fernsehen? Rosins Restaurant oder Die Kochprofis sind wohl die bekanntesten Formate, in denen überforderte Gastronomen, die nicht selten vor dem Ruin stehen, Hilfe von Profiköchen bekommen. Die häufigsten Gründe, warum die Restaurants nicht gut laufen, sind folgende:
- Fehlende Ausbildung der Besitzer: Oft sind es Nicht-Gastronomen ohne Erfahrung in der Branche, die ihr Hobby (Kochen) zum Beruf machen wollten.
- Selbstüberschätzung: Ebenso oft treten dort Restaurantbesitzer auf, die sich selbst, ihre Kenntnisse oder ihren finanziellen Spielraum gnadenlos über- und den Arbeitsaufwand unterschätzt haben.
- Fehlende Trennung Beruf – Privatleben: Wird das Hobby zum Beruf, geschieht das oft über den Weg der Selbstständigkeit. Die fehlende Trennung von Beruf und Privatleben provoziert ungeahnte Probleme.
- Frustration: Wenn die richtig gute Hobbyköchin, die nur Lob aus dem Freundeskreis gewohnt ist, an den Ansprüchen einer Restaurantküche scheitert, ist Frustration vorprogrammiert – und aus dem geliebten Hobby wird schnell ein Alptraum.
Diese Beispiel verdeutlicht gut, wenn auch recht extrem, was passieren kann, wenn das Hobby zum Beruf wird: Fehlende Fachkenntnisse machen den Einstieg in die neue Branche schwierig; überbordende Motivation führt zu gnadenloser Selbstüberschätzung; dazu kommen private Probleme und Frustration, sollte das Hobby sich als Alptraumberuf entpuppen. Natürlich gibt es gerade in der Gastronomie auch jede Menge Gegenbeispiele, in denen ungelernte Hobbyköche oder -bäcker sehr erfolgreich sind. Meist steckt dahinter dann aber ein ausgeklügeltes Konzept, ein guter Businessplan inklusive solidem finanziellem Polster, viel Arbeit – und auch eine große Portion Glück.
Den Sprung wagen – Ja oder nein?
Es gibt also gute Gründe, die dagegen sprechen, sein Hobby zum Beruf zu machen. Allerdings ist der Grund, der dafür spricht – das Interesse, die Motivation – nicht minder gewichtig. Ich behaupte, dass Menschen, die ihren Beruf gern machen, ihn 1. besser machen als solche, die ihn nicht mögen und 2. aus dieser Zufriedenheit auch eine Grundzufriedenheit mit ihrem Leben ziehen. Nicht umsonst definieren wir uns in unserer Gesellschaft so sehr über den Beruf. Ob aus dem Hobby ein Beruf werden kann, ist daher eine sehr individuelle Entscheidung, die von vielen Faktoren abhängt – nicht zuletzt auch von der vorangegangenen beruflichen Ausbildung und der finanziellen Situation. Habe ich einen Beruf erlernt, der mir Kenntnisse eingebracht hat, die in vielen Branchen nützlich sind (etwas Kaufmännisches zum Beispiel), wird mir ein Wechsel wahrscheinlich leichter fallen als wenn ich einen sehr speziellen Berufsweg, etwa einen künstlerischen, eingeschlagen habe. Ganz entscheidend ist auch die Frage, ob eine weitere Ausbildung, Fortbildung, Weiterbildung für den Wechsel sinnvoll oder gar nötig ist und ob ich mir diese finanziell überhaupt leisten kann – und will. Wird das Hobby zum Beruf ist das höchstwahrscheinlich mit einiger finanzieller Unsicherheit verbunden. Auch das muss man aushalten können.
Ich hatte das große Glück, dass es bei mir gut und fast reibungslos geklappt hat, mein Hobby (das Schreiben) zum Beruf zu machen. Machmal kann ich selbst nicht glauben, wie reibungslos. Einerseits liegt das natürlich daran, dass ich in eine Branche gewechselt bin, die sehr freundlich mit Quereinsteigern umgeht; andererseits auch daran, dass ich eine Ausbildung in dem Bereich habe (geisteswissenschaftliches Studium). All das muss aber nichts heißen – ich könnte heute genauso gut arbeitslos sein oder einem Aushilfsjob nachgehen. Da ich im vergangenen Jahr allerdings gemerkt habe, dass es mir wichtig ist, einen Beruf zu haben, der zu meinen Interessen passt und mich erfüllt, wäre es auch in Ordnung, wenn ich jetzt noch auf der Suche wäre. Denn wer suchet, der findet – oder?
Ist euer Hobby auch gleichzeitig Euer Beruf oder habt Ihr gar Euer Hobby zum Beruf gemacht? Wie wichtig ist Euch Spaß bei der Arbeit? Und haben sich Eure Interessen im Laufe des Lebens auch so stark verändert wie meine? Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen!
Ich gebe zu, dass ich ab und an tatsächlich mal bei rosin reinschaue und mir (als Nichtkoch) mit der Hand an den kopf knalle. tütensoßen, Tiefkühlkram etc. und dann wundern die sich, warum da keiner mehr essen kommt.
Wenn man die Chance hat, sein Hobby zum Beruf zu machen, warum nicht. Neben den von dir angesprochenen Problemen ist es natürlich auch so, dass viele Hobbies eben Standardhobbies sind und man nicht den 498. Selbstständigen darin im Landkreis, der Stadt etc. braucht.
Ich habe damals mein Miniverlag und den Online – Buchladen aufgebaut aber eben das Hobby zum Nebenberuf gemacht 😉
Ich mag meinen heutigen Job sehr – nur hat der gar nichts mehr mit meinen Hobbies zu tun 😉
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Wie du es gemacht hast, ist es klug – nebenberuflich einfach mal schauen, ob aus dem Hobby ein Beruf werden kann. Natürlich ist das auch nicht mit jedem Beruf möglich, aber definitiv eine gute Methode.
Mit den Standardhobbies hast du natürlich recht…und wir können eben auch nicht alle Fußballstar oder der nächste Van Gogh werden. Trotzdem finde ich es gut, wenn Leute zumindest mal diesen Weg versuchen. Solangen man einsieht, wenn es keinen Sinn mehr hat, ist alles gut. 😉 Ich freue mich jedenfalls, dass du deinen Job so magst – obwohl er kein Hobby ist. Aber ein Flughafen ist natürlich auch spannend! 🙂
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Der Flughafen ist in vielen Bereichen sehr spannend 🙂 Den job liebe ich. Den kann ich beruhigt bis zur rente machen. Dazu kommt natürlichg auch, es ergeben sich immer wieder Chancen durch innerbetriebliche Ausschreibungen etc.
Also ich würde jedem raten, der nicht DAS innovative Rezept hat, in allen möglichen Bereichen erstmal einen nebenberuflichen Start zu probieren (wenn möglich).Das sichert auch ab, da man ja durch den Hauptjob erstmal versichert ist. Wenn es dann richtig laufen sollte, kann man immer noch voll einsteigen.
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Jup, sich nebenberuflich etwas aufzubauen ist der sicherste Weg. Das wäre auch die Methode, die ich wählen würde. Nur manchmal spielt einem das Leben eben anders mit. Hätte ich meinen Job nicht gefunden letztes Jahr, wäre hauptberufliche Freiberuflichkeit irgendwann wohl auch eine Option geworden für mich…Braunschweig hat leider keinen Flughafen, an dem sich spannende Jobs finden lassen. 😉 Aber ist doch super, dass dein Arbeitsplatz so interessant ist und es auch immer wieder die Möglichkeit gibt, sich dort weiterzuentwickeln. Das motiviert doch! 🙂
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Der einzige Flugplatz, der in deiner Nähe wirklich was interessantges bieten könnte, wäre wohl Frankfurt 😉
Ich glsube, bei den Flughäfen in deiner Nähe ist nicht wirklich was los.
Wie läuft es denn in dem Job? Passt soweit alles? Deinem Smutje gefällt sein Job aber noch, oder? 🙂
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Naja, Hamburg ist auch nicht so klein. 😉 Ich plane auch keinen Wechsel ins Flugzeugbusiness, aber so ein Flugplatz ist einfach ein spannender Ort. Sollte ich mal in München (zwischen)landen, sage ich dir Bescheid! 🙂
Bei meinem Job ist alles okay. Ich habe mich jetzt gut eingearbeitet, lerne immer noch viel Neues und schreibe jeden Tag richtig viel. Gestern hatten wir eine interne Photoshop-Weiterbildunf und Ende des Monats mache ich eine Texter-Fortbildung. Da bin ich schon richtig gespannt. 🙂
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Da drück ich dir die Daumen für die Schulungen 🙂
Das will ich doch hoffen, wenn du/ihr mal hier runter kommen solltet, dass ich vorher Bescheid bekomme 🙂
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Danke! Ist nur eine eintägige Schulung, aber das Programm klingt spannend (und ganz schön straff… 😉 ). Mal abwarten…
Du bekommst auf jeden Fall Bescheid, sollten wir mal nach München kommen. Das ist ja wohl klar! 🙂
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Dann lasse ich mich mal in beiden Fällen überraschen 🙂
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Ich arbeite daran, genau das zu tun. Der Grund ist eigentlich sogar relativ simpel: Ich funktioniere in der „normalen“ Arbeitswelt nicht. Ich bin dauerhaft angepisst, wenn ich auf der Arbeit bin, die Leute gehen mir auf den Sack, die Arbeit nervt mich tierisch, es macht absolut keinen Spaß und ich kann absolut nicht mit Autoritäten umgehen. Zum Glück ist mein Chef mein Cousin, dadurch ist das Verhältnis da recht locker. Einem Typen, der mich dauernd ankackt, dass ich dies und das falsch gemacht habe würde ich vermutlich in die Fresse hauen. Ich gehöre nicht in diese Arbeitswelt und deshalb brauche ich halt einen Plan B. Und der ist das Schreiben. Und mein Filmschrottplatz. Im Endeffekt will ich einfach auf kreative Art und Weise mein Geld verdienen, das ist das Ziel. Und ich hoffe, dass sich das auch langsam mal umsetzen lässt.
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Oh – ja, das klingt so, als sei die Arbeitswelt nicht dein Ding. 😀 Ich kann dich durchaus verstehen; es gibt einfach Menschen, die mit all diesen täglichen Nervereien ganz gut klarkommen und andere eben nicht. Ich hoffe jedenfalls, dass sich für dich etwas ergibt und du deine Schreiberei produktiv zum Broterwerb einsetzen kannst. Leider gibt es dabei ja im Normalfall auch Menschen, die an den Texten herumkritteln. Wie steht es damit bei dir – kannst du das ertragen? Ich muss mich ja bisweilen zusammenreißen, wenn jemand einen meiner Texte nicht mag. 😀
Dein Schrottplatz ist jedenfalls schon einmal kreativer Anfang. Wer hat schon so einen Blog? 😉
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Ich kann Kritik ganz gut ab. So lange sie konstruktiv ist. Wenn antürlich nur ein „ist scheiße“ kommt, nutzt mir das ja nicht viel. Aber konstruktive Kritik bringt mich ja nur weiter und macht mich besser.
Ja, der Filmschrottplatz war auch am Anfang erst mal so ein kleines Testobjekt, um mal zu schauen, ob ich das Durchhaltevermögen habe, ob Leute meinen Kram gerne lesen, inwieweit ich in der Lage bin, mich kreativ weiterzuentwickeln usw. Bisher hat sich das alles ganz gut entwickelt, muss ich sagen. Jetzt muss ich halt nur noch einen Weg finden, wie sich mit meinem kreativen Schwachsinn Geld verdienen lässt.
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Wenn du diesen Weg gefunden hast, gib mir doch mal Bescheid, ja? ;.-) Ich probiere dieses Jahr auf dem Blog auch ein bisschen herum und strecke meine Fühler auch sonst in verschiedene Richtungen aus. Sollte mir dabei DIE Methode zum Geldverdienen in den Schoß fallen, reiche ich sie dir gern weiter. Aber vermutlich gibt es einfach kein Patentrezept. Freiberuflicher Autor oder Texter oder Redakteur (oder wie auch immer man sich schimpfen möchte) zu sein – das wird wahrscheinlich immer ein (finanzielles) Auf und Ab sein. Ich wäre trotzdem nicht abgeneigt, es mal zu probieren…
Zum Thema Kritik: Da sehe ich es ähnlich wie du. Konstruktiv ist okay, aber Rückmeldungen wie „Das gefällt mir nicht“ helfen keinem weiter und sorgen nur für Frust.
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Als Texter versuche ich mich zwischendurch auf diesen Miniportalen. Aber wenn man fünfmal eine Produktbeschreibung für eine Hose geschrieben hat, merkt man schnell, dass es eindeutig zu wenige Adjektive in der deutschen Sprache gibt. Das ist überhaupt nix für mich.
Mein eigentliches Ziel ist ja eine Mischung aus allem. In erster Linie wäre ich gerne (selbsternannter) Schriftsteller, weil ich mir einfach sehr gerne bescheuerte Geschichten ausdenke. Ich fürchte aber, dass für meinen Stil und meine Art von Humor der Markt nicht ansatzweise groß genug ist, um davon auch nur ansatzweise leben zu können.
Mit dem Filmschrottplatz würde ich selbst irgendwann gerne ins Filmgeschäft einsteigen. Aber auch da würde es eher auf kleine Low-Budget-Produktionen hinauslaufen, die kein Mensch guckt.
Ich bin halt einfach in Sparten unterwegs, die wenig erfolgsversprechend sind, aber ich kann nichts kreatives produzieren, wenn ich nicht dahinter stehe. Deshalb wird das harte Arbeit, wirklich was zu reißen mit meinen Ideen. Probieren werde ich es aber auf jeden Fall. Im schlimmsten Fall verhungere ich halt und hab es dann hinter mir.
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Puh, ja es ist in der Tat nicht leicht in einer einzigen und etwas speziellen Sparte unterwegs zu sein. Ich glaube ja, dass es viele gibt, die auf diesen Trash-Kram stehen, aber wahrscheinlich nur wenige, die dafür wirklich Geld ausgeben würden. Da gucken sie sich eben doch den neuen Marvel an oder so. Aber probiere es auf jeden Fall aus – Talent zum unterhaltsamen Schreiben hast du definitiv! Ich kenne ungelogen keinen der Filme, die du besprichst, finde deine Texte aber trotzdem unterhaltsam.
Darf ich fragen, auf welchen Portalen du so unterwegs bist als Texter? Im Prinzip ist mein Job ungefähr das, was du beschrieben hast – das immergleiche Produkt immer wieder neu und attraktiv darzustellen. Das macht mir schon Spaß, allerdings wären mehr Adjektive manchmal wirklich schön…und manchmal ist es auch schön, wenn ein Projekt endet und mal ein anderes mit einem neuen Thema hinzukommt. Da kann ich mal andere Andjektive verwenden… 😉
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Ja, das mit dem unterhaltsamen Schreiben habe ich mittlerweile ganz gut drauf, denke ich. Aber ich glaube halt, man bewegt sich da eben in einem recht kleinen Kreis von Leuten, die dafür auch was bezahlen würden. Oder sagen wir mal, es dürfte verhältnismäßig schwerer sein, eine Fangemeinde aufzubauen, als das bei den gängigen Liebesschnulzen oder High Fantasy Dingern der Fall ist.
Ich bin teils noch auf Textbroker unterwegs, wo ich aber quasi nie was mache, weil die Bezahlung richtig kacke ist.
Dann noch auf Clickworker, wo ich aber größtenteils nur Umfragen hin und wieder beantworte.
Früher war ich noch auf ein zwei anderen, aber da mich das alles zu schnell gelangweilt hat, bin ich da schnell wieder ausgestiegen.
Machst du das denn auch nur über solche Portale oder auch im größeren Stil? Bei den Kleinbeträgen kriegt man doch nie die Miete zusammen.
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Ich arbeite gar nicht freiberuflich, sondern angestellt in einer Agentur. Das Thema Freiberuflichkeit interessiert mich aber einfach und ich könnte mir vorstellen, mir nebenbei ein bisschen was in dem Bereich aufzubauen. Zumal ich irgendwann familienbedingt wahrscheinlich eh eine Zeitlang aus dem Job aussteigen muss. Das übliche Frauenproblem halt. Und da hielt ich es für ganz klug, möglichst vorab schon ein bisschen in den Bereich einzusteigen, um neben der Betreuung eines schreienden Kindes zumindest ab und an auch noch etwas Vernünftiges zu tun. 😉 Ich gucke mir diese Plattformen auf jeden Fall mal an. Aber wenn du schon sagst, dass es dort nur um Kleinbeträge geht, klingt das nach einem mühseligen Geschäft…
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Ist es. Aber es gibt da durchaus Möglichkeiten, seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Da muss man aber wohl eher exklusiv für größere Seiten schreiben.
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Ich muss mich echt mal näher mit dem Thema beschäftigen und mir mal anschauen, wie Texter sich so im Netz präsentieren.
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Viel Glück.
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Spannendes Thema … Und ich möchte mein Fazit vorweg nehmen: Jain – ich rate halb dazu und habe es halb gemacht.
Ist euer Hobby auch gleichzeitig Euer Beruf oder habt Ihr gar Euer Hobby zum Beruf gemacht?
Grundsätzlich ja. Ich schreibe. Ich habe geschrieben und daraus meinen Beruf gemacht. Aber mein Beruf ist noch viel mehr. Und ich schreibe beruflich anders als privat. Im Ton anders, mit anderem Anspruch. Das ist … Es ist schwierig zu vergleichen. Ich würde fast sagen, es ist so, als ob man beruflich schwere Lasten trägt und privat trotzdem gern ins Fitnessstudio geht.
Wie wichtig ist Euch Spaß bei der Arbeit?
Nicht sehr. Ich kann auch aus scheinbar spaßfreien Sachen unheimlich viel Befriedigung ziehen. Spaß ist vielleicht das falsche Wort. Die Ergebnisse und der Weg zu den Ergebnissen ist es, worauf es ankommt.
Und haben sich Eure Interessen im Laufe des Lebens auch so stark verändert wie meine?
Und wie. Sport hat in meinem Leben früher absolut keine Rolle gespielt. Handarbeiten auch nicht. Tendentiell war ich aber auch ein lethargischer Mensch. Seitdem ich entdeckt habe, dass ich eigentlich eher zu übertriebener Aktivität neige, werde ich ohne Sport griesgrämig. Nur die Sache mit dem backen (die ältere Leidenschaft) und kochen (die jüngere Leidenschaft), die habe ich, ungefähr seitdem ich Zweistellig bin. *g*
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Ein deutliches Jain ist stets die richtige Antwort! 😀 Danke für den Einblick in deine Berufswelt! Tatsächlich sind wir uns bei Punkt 1 nicht so fern. Ich schreibe beruflich und privat auch sehr unterschiedlich und mein Beruf besteht auch noch aus weiteren begleitenden Tätigkeiten. Letztlich komme ich aber immer wieder beim Schreiben an und deshalb sage ich immer: Ja, mein Hobby ist auch mein Beruf. Oder umgekehrt. 😀
Ich beneide dich aber um die Fähigkeit, auch Spaß an spaßfreien Tätigkeiten zu finden. Ich bin nur froh, wenn ich Unangenehms abgearbeitet habe. Zählt das auch? 😉
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Jeder hat Tätigkeiten, die er oder sie nicht mag. Die habe ich auch. Aber sie sind … überschaubar. 😊
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Ich erinnere mich gerade dunkel daran, bei dir einmal gelesen zu haben, dass du sogar gerne bügelst. Respekt. 😀
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Das ist lästige Pflicht. Wobei man sich meditativ ins Nirwana bügeln kann, wenn nebenbei ne Serie läuft. 😅
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Als passionierter Hemdeträgr kommst du ums Bügeln schlecht herum, das stimmt. 😉 Tatsächlich geht bügeln wirklich nur mit TV oder Serie nebenbei, da gebe ich dir völlig recht. Ohne Ablenkung wäre es wahre Folter…
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Ach ja: Um mein Lieblingshobby wieder richtig auszuleben, müsste ich genug Geld auf der Kante haben 🙂 🙂
Was das ist? Sagenjäger und Ghosthunter 😉
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Who you gonna call – Ghostbusters! 😀
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Richtig 🙂
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Ich möchte gern mein „Hobby“ (ich würde es eher Leidenschaft nennen) zum Beruf machen. Die Arbeit muss Spaß machen, sonst wird man krank (persönliche Erfahrung). Meine Interessen sind eigentlich schon seit meiner Kindheit gleich (Tiere, Musik, Fotografieren, zeichnen). Leider alles eher künstlerische Sachen.
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Arbeit muss Spaß machen, da stimme dir absolut zu. Nicht alles und nicht immer, aber im Großen und Ganzen schon. ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg dabei, eine deiner Leidenschaften zu deinem Beruf zu machen! Vielleicht lassen sich sich ja auch verbinden? Ich war neulich beim Fotografen und da gab es unglaublich viele Fotos von Haustieren. Ich glaube, das ist echt ein Markt… 😉
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Danke. Das mit den Haustieren ist ein guter Tipp.
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Ein wunderbarer Artikel! Das Thema hatten wir irgendwann und irgendwo auch schon einmal diskutiert, oder? Auf jeden Fall dürfte es dir viel Engagement bringen: toll aufbereitet, geschrieben und mit konkreten Beispielen versehen. 1 mit Stern in der Content-Marketing-Schule… 😀
Zu deinen Fragen hatte ich mich ja schon einmal geäußert: Ich habe das mit dem Hobby versucht und 3D-Animation und Film studiert, auch einige Praktika in dem Bereich gemacht, doch im ersten „richtigen“ Job bin ich dann schnell zum Konzepter/Texter und später Projektmanager aufgestiegen. Das ist, wenn man nicht zu den ganz Großen gehört, einfach lukrativer. Und spätestens mit Haus und Familie muss man auch daran denken. Inzwischen bin ich in der Unternehmenskommunikation gelandet, habe ein eigenes Team für das ich verantwortlich bin und bewege mich in vielen Bereichen von Pressearbeit über Social Media bis hin zu eben Content/Inbound Marketing. Hätte ich mir so auch nicht ausgesucht und mit dem Hobby hat das wenig zu tun, da ich kaum noch zum Schreiben komme, sondern viel organisiere, Strategien ausarbeite und auch Gruppenleiteraufgaben erfülle. Manchmal denke ich auch „ob das nun das richtige für mich ist?“, aber es gibt auch kein Zurück mehr. Wenn ich im Lotto gewinnen würde, dann würde ich wohl einen Roman schreiben oder einen professionellen Blog aufziehen. Aber in der aktuellen Situation bin ich OK damit, dass Job und Hobby eben auseinanderklaffen – und spannend ist der Job allemal, ich kann mich echt nicht an einen langweiligen Tag erinnern… 😉
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Ach, danke dir! Ich mache mir gar nicht so viele Gedanken beim Schreiben, sondern schreibe einfach. Aber der Einfluss meiner Arbeit lässt sich wohl langsam nicht mehr verleugnen… 😉
Wir hatten das Thema schon mal beim Beitrag zur Berufswahl, glaube ich. Ich arbeite mich ein bisschen an diesem Thema ab momentan, weil es mich nach wie vor beschäftigt. Aber sehr interessant, welchen Weg du gegangen bist. Projektmanager ist in der Tat gerade mein Albtraumjob. 😀 Wenn ich sehe, was die bei uns so machen – nein danke. Ganz abgesehen davon, dass mir für so einen Job wirklich grundlegende Kenntnisse fehlen. Insofern bin ich ganz zufrieden in meinem Redaktuersjob (oder wie auch immer man ihn nennen will…). Mit einen Lottogewinn würde ich es ähnlich machen wie du: Den Blog richtig groß und professionell aufziehen. Da ich aber gar kein Lotto spiele, wird das wohl ein Traum bleiben. Ist aber okay. Ma braucht ja auch noch Hobbys, egal ob der Job etwas damit zu tun hat oder nicht. 😉
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Haha, das dachte ich auch lange über den Projektmanager-Job. Wollte ich auch nie machen. Wenn er einem dann aber angeboten wird… 😉
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…kann man ihn nicht ablehnen? Ist das ein solches Angebot? 😉
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Ich befürchte schon… 😫
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Dann hoffe ich mal, dass man mir nie diesen Job anbietet. 😀
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Da Du extra auf Dein geisteswissenschaftliches Studium verweist, fällt mir dazu noch ein, dass Naturwissenschaftler die Bedeutung von Schreiben(können) gerne unterschätzen. Auch für Techniker gibt es viele Berufe, in denen Sprachbeherrschung wichtig ist. Im Studium fängt das spätestens bei der Bachelorarbeit an. Und da merkt man gewaltige Unterschiede beim Handwerkszeug (Gliederung, Satzbau, innere Logik, Wortschatz, …)
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Oh ja, da sprichst du einen wichtigen und richtigen Punkt an. Gerade wenn komplexe Zusammenhänge dargestellt werden, sind eine klare Sprache und eine stringente Argumentation wichtig. Da wir ja aber gerne jedes Fachgebiet gesondert betrachten – das fängt ja schon in der Schule an – ist es nicht verwunderlich, dass Technikern linguistisches Handwerkszeug fehlt.
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Hui, ja – gutes Thema. Ich habe viele Hobbys und der Gedanke war bei allen da sie zum Beruf zu machen. Da wäre das zeichnen, aber das hat mich abgeschreckt, weil ich unter Zeitnot oder Geldknappheit nicht kreativ werden kann. Dann wäre da der Blog, aber die Wege um mit einem Blog Geld zu verdienen, stoßen mich irgendwie ab. Mit dem Programmieren und der Arbeit als Softwareentwickler schien der perfekte Weg gefunden zu sein. Ich programmiere gern, aber bin schnell gelangweilt von privaten Projekten für die ich nichts verdiene, weswegen ich da selten etwas fertig mache. Auf Arbeit ist das anders, da gibt es meistens ein definiertes Ziel.
Außerdem hätte ich große Angst, dass die berufliche Auseinandersetzung mit Kunst oder dem Schreiben mir das ganze madig macht. Ich weiß nicht, ob ich der Typ dafür bin, ich bin eigentlich nicht sehr sprunghaft und halte meine Projekte meist durch. Aber Arbeit und Hobby ist denke ich eine empfindliche Grenze. Aber ich denke so wie es ist, ist es gut.
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Das ist das Wichtigste – dass du deine persönliche Balance zwischen Hobby und Beruf gefunden hast. 🙂 Ich glaube, letztlich war es bei mir so, dass nicht mehr viel anderes übrig blieb als das Schreiben. Was anderes kann ich einfach nicht. 😀 Es hätte aber durchaus passieren können, dass ich mir das Schreiben als Hobby nun abgewöhnt hätte. Dem ist aber gar nicht so. Ich schreibe nun sogar noch mehr und irgendwie auch noch lieber als Früher. Schon verrückt irgendwie. Aber so, wie es ist, ist es gerade gut. 🙂
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Darf man fragen, was du studiert hattest?
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Man darf. Germanistik und Romanistik (Spanisch). B.A., M.A. und weil ich total bekloppt bin auch noch M.Ed. (Master of Education). Und schau, wohin es micht gebracht hat… 😀
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Ich finds klasse! Wieso hattest du dich für Romanistik entschieden?
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Ich war jung und wusste es nicht besser. 😀
Nein, im ernst: Ich wollte schon lange Spanisch lernen und fand auch die Kultur spannend und dann ist es einfach Hispanistik geworden. Heute würde ich das nicht nochmal machen, sondern Anglistik oder Medien oder ein sozialwissenschaftliches Zweitfach wählen. Bei den Geisteswissenschaften würde ich aber immer bleiben, alles andere wäre mir einfach zu sehr stupides Auswendiglernen. Selber denken ist auch nicht verkehrt. 😉
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Hallo,
danke für den netten Artikel. Mit diesen Themen habe ich mich auch schon intensiv auseinandergesetzt und ich verstehe auch die Bedenken. Ich bin derzeit noch in einem Job und möchte nebenbei aber mein Hobby weiter forcieren um es zu meinem Beruf zu machen. Ich möchte in dem was ich tue so richtig gut werden und letztlich auch erfolgreich sein. Diese Motivation ist für mich viel größer und stärker als die „Gefahr“ keine Grenze mehr zwischen Privat- und Berufsleben zu haben. Ich denke das ist auch eine Sache von Abgrenzung und der Fähigkeit sich Zeiträume die ich für die eigene Erholung brauchst zu nehmen.
LG
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Hallo Martina,
danke dir für dein Lob! Du klingst so, als ob du genau weißt, was du tust und mit sehr viel Motivation an deinem Traum arbeitest, dein Hobby zum Beruf zu machen! ich wünsche dir ganz viel Erfolg dabei und bin überzeugt, dass du es schaffen wirst! 🙂
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