Einige von Euch haben es vielleicht schon letzten Monat bei Instagram gesehen: Ich habe meinen Schreibtisch erneut verlassen und mich aufgemacht in eine andere deutsche Stadt. Diese Mal bin ich sogar über Nacht geblieben!  😉 Was ich in Leipzig gemacht habe und wie es mir bei meinem zweiten Besuch dort gefallen hat, verrate ich Euch in diesem Beitrag.

Was, warum, wieso?

Mein Besuch in Leipzig war nicht privater, sondern beruflicher Natur. Ursprünglich sollte ich Anfang April eine Weiterbildung in Braunschweig absolvieren, die aber kurzfristig abgesagt wurde (Ich war die einzige angemeldete Teilnehmerin… 😀 ). Dann stand ein zweitägiges Seminar in Berlin zur Debatte, das aber zeitlich nicht gut passte. So fuhr ich schließlich Mitte Mai  in eine Stadt, die ich von einem Besuch auf der dortigen Buchmesse im Jahr 2011 noch dunkel in Erinnerung hatte: Leipzig. Außer des Zoos und des Völkerschlachtdenkmals konnte ich mich kaum an etwas erinnern. Also die Tasche gepackt, ab in den Zug und auf in den Osten!

Morgens um sieben in Braunschweig…

Die Weiterbildung

Nachdem ich Leipzig mit nur 15 Minuten Verspätung (Respekt, Deutsche Bahn!) erreichte, ging es flugs ins Hotel, in dem die Weiterbildung stattfand. Es handelte sich um eine Fortbildung zum Thema „Texten fürs Web“ für Online-Redakteure, Texter, Content Manager, Marketingverantwortliche, … – kurzum für alle, die in ihrem Berufsalltag in die Verlegenheit kommen, für Webseiten, Shops oder Social Media Texte verfassen zu müssen. Von den sechs Kurseilnehmern war ich dann erstaunlicherweise die einzige mit a) einer sprachlichen/textlichen/geisteswissenschaftlichen Ausbildung und b) einem Job, in dem Texten die Haupttätigkeit ist. Die anderen Teilnehmer waren eher zufällig oder unfreiwillig dazu auserkoren worden, sich um die Webseite ihres jeweiligen Arbeitgebers zu kümmern und damit teilweise heillos überfordert. Da merkt man mal, wie vernachlässigt das Thema Content und Social Media Management in Deutschland immer noch ist und was für ein Markt sich dort in den nächsten Jahren noch auftun wird. Ich glaube, es war klug, dass ich mich für diese berufliche Richtung und nicht die journalistische Laufbahn entschieden habe. 😉

Hauptthemen der Weiterbildung waren

  • Basiswissen zum Webtexten: Wie werden Onlinetexte wahrgenommen und konsumiert?
  • Allgemeine Texterregeln
  • Die eigene Zielgruppe definieren und für sie schreiben
  • Graphisches Schreiben: Usability und Lesbarkeit
  • Themenrecherche und Texterstellung
  • Textformen: E-Mail, Pressemeldung, Social-Media-Texte
  • SEO-Grundlagen

Diesen Themen wurden abwechselnd durch Vorträge der Dozentin, kleine Diskussionen, Beispiele und Übungen erarbeitet. Für mich als Angestellte in einer Agentur waren manche Übungen schwierig, weil ich eben nicht nur für eine Zielgruppe schreibe, sondern jeden Tag an vier, fünf, sechs – an verrückten Tagen auch mal deutlich mehr Projekten arbeite, die alle ganz unterschiedliche Themen und Zielgruppen haben. Auch die Tipps, sich neu in das eigene Produkt zu verlieben und diese Liebe in die Texte einfließen zu lassen und sich auch aus anderen Abteilungen des Unternehmens Textinspirationen zu holen, sind für mich leider nicht umsetzbar. Dennoch habe ich einige Erkenntnisse aus diesen zwei Tagen mitgenommen, vor allem darüber, wie Content im Web wahrgenommen wird. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass wir online eigentlich nur Dinge wahrnehmen, wenn sie links stehen. War Euch das klar? Rechts kann man wunderbar Informationen verstecken, die der potentielle Kunde lieber nicht sofort sehen soll…

Und sonst so? Leipzig!

Ich hatte das Glück, dass drei andere Seminarteilnehmer ebenfalls in Leipzig übernachteten und die drei sehr gesellig waren. So verbrachte ich nach dem ersten Seminartag einen überraschend unterhaltsamen und kurzweiligen Abend mit einer Berlinerin, einer Krefelderin und einem Dresdener beim Sightseeing in Leipzig. Sachen gibt’s. Das Wetter war fantastisch, sodass wir nicht nur durch die Stadt spazierten und Eis aßen, sondern auch noch den abendlichen Aufstieg auf die Aussichtsplattform des Panorama Towers (142,5 m) wagten. Ehrlich, wenn ihr mal nach Leipzig kommt und keine Höhenangst habt – investiert die drei Euro und genießt den sensationellen Ausblick über diese wunderschöne Stadt! Wir waren bestimmt eine halbe Stunde dort oben und haben einfach nur der Sonne dabei zugeschaut, wie sie langsam untergegangen ist. Danach war es immer noch viel zu warm und zu schön, um schon im Hotel zu verschwinden und so gab es noch ein sehr spätes Abendessen unter freiem Himmel mit Blick auf das Gewandhaus und den Mendebrunnen. So wurde es dann ungeplant eine recht kurze Nacht, aber das lag auch daran, dass ich am nächsten Morgen in Ruhe frühstücken wollte. So ein Frühstücksbuffet im 4****-Hotel will schließlich ausgiebig von einer Frühstücksenthusiastin wie mir getestet werden. 😀

Fazit

Mein Ausflug nach Leipzig hat mir wieder in Erinnerung gerufen, wie charmant und grün und lebendig diese Stadt ist. Dem Herrn Koch habe ich bereits angedroht, mit ihm dort noch einmal ein verlängertes Wochenende verbringen zu wollen (Ich muss nur noch zwei, drei interessante Restaurants aussuchen, dann kommt er ganz bestimmt mit…). Auch die Weiterbildung war interessant und ich hatte das große Glück, dort in kleiner und wirklich netter Runde Neues erfahren zu dürfen. Dieses neue Wissen im Alltag dann auch anzuwenden ist wiederum eine andere Sache…

Ach Leipzig – so eine schöne Stadt Wart Ihr schon einmal dort? Was hätte ich mir noch anschauen soll, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte? Und wann und wo wart Ihr zuletzt beruflich in Deutschland unterwegs?

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