Wie mein Blogname es schon verrät, bin ich eine Schreibtischtäterin. Neben der Couch und dem Bett ist mir der Schreibtisch definitiv das liebste Möbelstück bei uns zu Hause. Hier sitze ich am Wochenende oder abends und blogge, lese Blogs, schreibe oder beantworte Kommentare und freue mich, Teil dieser Community hier zu sein.

Ich habe aber nicht nur zu Hause einen Schreibtisch, sondern auch im Büro. Der Büroschreibtisch ist wesentlich größer (und aufgeräumter…) als mein heimischer und beherbergt einen Laptop + zweiten Bildschirm, eine Ablage und viele, viele bunte Post Its. Ich liebe Post Its, sie machen das Leben so viel leichter. Nach einem dreiviertel Jahr in meinem jetzigen Job weiß ich nämlich ziemlich genau, was mir im Arbeitsalltag dabei hilft, produktiv zu sein – und was eher nicht. Diese Erkenntnisse sind sicher nicht weltbewegend, aber ich möchte sie trotzdem gern mit Euch teilen, auch weil ich neugierig bin, wie andere Büromenschen ihren Alltag effektiv und effizient gestalten. Verratet mir darum gerne unten in den Kommentaren eure Tipps für einen erfolgreichen Schreibtischtag im Büro.

Ja bitte! – Das hilft mir dabei, im Büro produktiv zu sein

1. Schreibtisch

So simpel es klingt, mir hilft es sehr, einen festen Arbeitsplatz zu haben, an dem ich alles so arrangieren kann, wie es mir gefällt, vom Stuhl über die Notizzettel bis zum Getränk. Da ich Linkshänder bin, ist es für mich zum Beispiel wichtig, dass das Licht von rechts auf den Tisch fällt und dass links auf dem Schreibtisch Platz ist für Stifte und Zettel. Ein Bürokonzept, wo jeder sich einfach jeden Tag dort hinsetzt, wo er möchte oder wo gerade Platz ist, wäre nichts für mich. Es würde mich jeden Morgen einige Minuten an Organisation kosten, bis alles so ist, dass ich mich bereit fühle, mit der Arbeit zu beginnen. Manchmal setze ich mich im Büro an einen anderen freien Tisch, um etwas, das ausgedruckt vorliegt, Korrektur zu lesen. Das ist eine ganz nette Abwechslung. Wir haben auch ein Sofa im Büro, aber so gemütlich es ist – produktiv arbeiten kann ich dort nicht. Am Schreibtisch kommen mir nach wie vor die besten Ideen.

2. Musik

Ich liebe es, wenn es im Büro ganz still ist und alle konzentriert an ihren jeweiligen Projekten arbeiten. Ich sitze allerdings zusammen mit vier anderen Kollegen in einem Büro, in dem auch noch das Haupttelefon steht und bespaßt abgenommen werden muss darf (übrigens eine Aufgabe, die wir uns gerne wie den Schwarzen Peter gegenseitig unterschieben :-D). Es gibt also durchaus Tage, an denen das mit der Stille schwierig ist. Macht aber nichts, denn für solche Fälle gibt es ja Kopfhörer und Musik. Aber auch wenn es eigentlich ruhig ist, dürstet es mich bisweilen nach musikalischer Beschallung. An manchen Tagen fällt mir das Schreiben einfach leichter, wenn jemand in mein Ohr singt.

3. Kaffee

„But first – coffee!“ – Wie in wahrscheinlich fast allen Büros dieser Welt hat auch unsere Kaffeemaschine den ganzen Tag über viel zu tun. Ich bin niemand, dem die Hände zittern, wenn er mal eine Stunde keinen Kaffee hatte, aber die vormittägliche und nachmittägliche Koffeindosis muss schon sein. PC-Arbeit macht müde, aber mit meinen zwei Bechern täglich (okay, morgens zum Frühstück zu Hause trinke ich auch noch einen, also sind es eigentlich drei) wirke ich dem ganz gut entgegen.

4. E-Mails auch mal E-Mails sein lassen

Wenn ich konzentriert an einem Text oder einer Schreibaufgabe arbeite, kann es passieren, dass ich zwei Stunden nicht in meine E-Mails schaue. Manchmal tue ich das sogar bewusst nicht (ich Schelm!), weil mir klar ist, was dort im Normalfall auf mich wartet: irgendwelche Aufgaben, die kurzfristig angefallen sind und nun möglichst am selben Tag noch erledigt werden sollen sowie 38967 Benachrichtigungen von Facebook. Die Benachrichtigungen können auch mal ein paar Stunden im Postfach auflaufen und dann in einem Rutsch gelöscht werden. Und was die kurzfristigen Aufgaben betrifft: Wenn es superwichtig ist, wird mich jemand persönlich auffordern, diese sofort zu bearbeiten. Solange das nicht der Fall ist, lasse ich die E-Mails auch mal zwei Stunden E-Mails sein und beende erst die Aufgabe, an der ich gerade arbeite, bevor meine Konzentration flöten geht.

5. Post Its

Digitale Notizen sind überhaupt nicht mein Ding. Es geht so viel schneller und ist so viel einfacher, sich einfach ein paar Stichworte auf einem Post It zu notieren, Und schön bunt wird der Schreibtisch dadurch auch!

6. Aufgaben sinnvoll planen

Als Redakteurin dauern viele der Aufgaben, die ich bearbeite, einige Stunden. Nichts stört mich mehr, als wenn ich solche Aufgaben mehrfach unterbrechen muss, weil intere Meetings oder Kundentermine angesetzt sind, an denen ich teilnehme. Da ich meine Aufgaben selbstständig planen kann, versuche ich, die „gestückelte“ Bearbeitung zu vermeiden. Habe ich einen Termin von 14-16 Uhr, ist es wenig sinnvoll, danach noch einen Text zu beginnen, an dem ich voraussichtlich drei Stunden arbeiten werde. Die Zeit danach ist stattdessen perfekt für Ablage, Korrekturlesen, Aufgabenplanung oder kleine, kurzfristig angefallene Aufgaben (siehe 4.). Generell finde ich es sinnvoll, größere und komplexere Aufgaben vormittags zu erledigen. Ich bin zwar keine richtige Lerche, aber definitiv jemand, der vormittags seinen geistigen Höhepunkt hat. Außerdem bin ich ein großer Fan davon, ungeliebte Aufgaben direkt vormittags zu erledigen. Wie gut es sich anfühlt, das „Schlimmste“ des Tages schon vor dem Mittag erledigt zu haben! Natürlich funktioniert das auch andersherum: Eine schöne Aufgabe vor dem Feierabend (oder dem Wochenende) zu beenden, macht ebenfalls gute Laune.

7. Blick aus dem Fenster

Zum Glück steht mein Schreibtisch am Fenster. Wenn ich den Blick nach rechts richte, schaue ich nach draußen auf Bäume, die Straße und den Himmel. Wenn ich gerade nicht weiterkomme, hilft es mir sehr, einfach kurz aus dem Fenster zu schauen und die Gedanken schweifen zu lassen. Manchmal landen sie dann genau da, wo ich sie haben will!

8. Ein leerer Magen schreibt nicht gern

Ich verstehe nicht, was in Menschen vorgeht, die nicht gerne essen. Wie überstehen die ihren Tag? Hungrig kann ich überhaupt nicht produktiv sein. Ich frühstücke zu Hause und wie sehr ich mich auch bemühe – ich brauche auch noch einen Vormittagssnack, ansonsten schaffe ich es nicht bis zur Mittagspause. Neben dem guten, alten Käsebrot bin ich ein großer Fan von Nüssen geworden in den letzten Monaten. Die sind gesund und helfen gut über Hungerattacken hinweg. Nicht dass man bei uns im Büro Hunger leiden müsste, denn es gibt eigentlich ständig Kuchen oder Schokolade. 😀

Bitte nicht! – Produktivitätskiller

1. Permanente Gespräche

Ich arbeite in einem Großraumbüro. Dass es dort nicht komplett still ist den ganzen Tag, ist völlig okay und auch schön. Soziale Interaktion muss sein und trägt dazu bei, den Arbeitstag angenehm zu gestalten. Wenn jemand allerdings mehrmals täglich völlig unvermittelt, ungefragt und ausschweifend aus seinem Privatleben erzählt, während ich (und alle anderen) versuchen, das (wahrscheinlich straffe) Tagesprogramm zu bewältigen, stört mich das schon extrem. Aktuell ist das zum Glück kein Problem (mehr…).

2. Wasserdefizit

Ich trinke zu wenig und obwohl ich das weiß, fällt es mir schwer, dieses Problem zu beheben. Ich habe eine Karaffe mit Wasser an meinem Platz stehen, aber oft fülle ich diese montagsmorgens auf und sie ist dienstagsabends immer noch nicht leer. Auch Trinkerinnerungen helfen nicht – diese ignoriere ich einfach. Dabei weiß ich genau, dass Hirn und Körper genug Flüssigkeit brauchen, um fit zu bleiben.

3. extremer Zeitdruck

Unter Druck entstehen Diamanten? Bei mir jedenfalls nicht. In einer kurzen Zeitspanne auf DIE perfekte Idee zu kommen, funktioniert bei mir nicht sonderlich gut. Irgendetwas wird mir einfallen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass mir etwas Besseres einfällt, wenn ich nochmal eine Nacht darüber schlafe und dann erneut ein paar Denkminuten investiere, ist sehr hoch.

Jetzt seid Ihr dran: Verratet mir, welche Routinen Euch helfen, am Schreibtisch produktiv zu sein – und es auch den Tag über zu bleiben! Und falls Ihr nicht zu den Büromenschen zählt: Wie sieht Euer Arbeitsalltag aus und was hilft oder stört Euch dort? Ich freue mich auf Eure Kommentare und Tipps.